Beispielaufgabe Alkohol, Drogen & Abhängigkeit

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Wählen Sie zwei Antworten!

Welche der folgenden Aussage zur Therapie der Alkoholkrankheit treffen zu?

A. Von entscheidender Bedeutung ist die Frühdiagnose

B. Ein wichtiges Prinzip zum Umgang mit Alkoholkranken ist eine verständnisvolle, unterstützende aber konsequente Haltung mit klaren Absprachen

C. Angehörige sollen nicht in die Therapie einbezogen werden

D. Ziel der Behandlung ist meist kontrolliertes Trinken

E. Mit Langzeittherapien erreicht man bei Alkoholabhängigkeit eine dauerhafte Abstinenz in über 90% der Fälle

Antwort

Aussagen A und B sind richtig.

A. Ein frühzeitiger Beginn einer Therapie kann den Teufelskreis unterbrechen bevor eventuell unumkehrbare Folgeschädigungen (z.B. Korsakow-Syndrom, Hirnatrophie und schwerwiegende Organschädigungen) auftreten.

B. Diese Haltung unterstützt das Ziel des Aufbaus intrinsischer Motivation sowie das Erlernen von Abstinenz (Copingstrategien, Expositions- und Alkoholablehnungstraining).

C. Der Einbezug von Familienmitgliedern ist aus verschiedenen Gründen wichtig. Angehörige können durch ihr Tun oder auch ihr Unterlassen an der Alkoholabhängigkeit des Betroffenen mitbeteiligt sein (Co-Alkoholiker). Auch die Behandlung von Familienmitgliedern ist in vielen Fällen erforderlich, die z.B. durch Unzuverlässigkeit oder Gewalt beeinträchtigt worden sind. Nach einer stationären Behandlung ist ein stabiles Umfeld für den Betroffenen wichtig, um die Gefahr eines Rückfalls zu reduzieren.

D. Ziel der Behandlung ist Abstinenz. Jedoch ergaben Studien, dass das Therapieergebnis von Abstinenzlern und kontrolliert Trinkenden fast gleich ist. Beide Maßnahmen reduzieren die Symptome von Entzugssymptomen, und beide Gruppen erleben ebenso häufig Trinkabstürze. Das erste Ziel ist nach wie vor die Abstinenz, vor allem bei Menschen, die unter Alkoholeinfluss gewalttätig sind, bei Schwangeren und Menschen mit starken Leberschäden.

E. Eine Langzeittherapie, d.h. weitere therapeutische Maßnahmen nach der stationären Behandlung, ist in jedem Fall günstiger. Laut Statistik werden 70% der schwer Alkoholkranken im ersten Jahr und ca. 90% spätestens im zweiten Jahr wieder  rückfällig, da das Einhalten von völliger Abstinenz bei dieser Gruppe sehr schwierig ist (siehe deshalb auch D.)

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