Aussagenkombination
Welche der folgenden Aussagen zur verhaltenstherapeutischen Technik der Reizkonfrontation trifft (treffen) zu?
1. Patienten mit einem Waschzwang dürfen spätestens 1-2 Stunden nach Beginn der Reizkonfrontation wieder die Hände waschen
2. Wenn die Patienten während der Reizkonfrontation Angst verspüren, sollen sie sich zur Angstbewältigung ablenken und an etwas Schönes denken
3. Die Patienten können mit dieser Technik die Erfahrung machen, dass die vorgestellte Katastrophe nicht eintreten wird
4. Bei der Reizkonfrontation ist eine gedankliche Exposition (in sensu) nicht möglich
5. Bei Herzinfarkt gefährdeten Patienten sollte die Reizkonfrontation als Flooding (Reizüberflutung) erfolgen
A. Nur die Aussage 3 ist richtig
B. Nur die Aussagen 2 und 4 sind richtig
C. Nur die Aussagen 3 und 5 sind richtig
D. Nur die Aussagen 2,3 und 5 sind richtig
E. Alle Aussagen sind richtig
Aussage A (3) ist richtig.
1. Bei Zwangsstörungen wird eine Reizkonfrontation mit Reaktionsverhinderung durchgeführt, d.h. der Patient muss lernen die Situation (z.B. Gefühl verschmutzter Hände) auszuhalten, ohne sich die Hände zu waschen. Eine Erlaubnis dies nach 1-2 Stunden tun zu dürfen wäre insofern abträglich.
2. Die Reizkonfrontation hat das Ziel der Exposition und Gewöhnung (Habituation) an die angstauslösende Situation. Die Betroffenen sollen dadurch lernen ihr Vermeidungsverhalten, zu der auch eine Ablenkung rechnet, aufzugeben.
3. Das Ziel der der graduierten wie auch der massierten Reizkonfrontation ist, dass der Patient auf kognitiver und vegetativer Ebene die Erfahrung machen kann, dass er selbst zur Entstehung der Angst beigetragen hat, diese von alleine nachlässt, und die befürchteten Folgen (z.B. einen Herzinfarkt zu bekommen) nicht eintreten.
4. Eine Reizkonfrontation kann in sensu (in der Vorstellung) und in vivo (in der Realität) stattfinden. Diese Technik dient z.B. der Annäherung an die am meisten gefürchtete Situation. Sie wird auch eingesetzt, wenn das Objekt oder die Situation nicht mehr vorhanden ist (Bsp. PTBS) oder auch bei der generalisierten Angststörung, bei der Sorgen (Gedanken) im Vordergrund stehen.
5.Gerade bei Herzinfarkt gefährdeten Patienten sollte die massierte Reizkonfrontation nur behutsam eingesetzt werden, da z.B. bei der Behandlung einer Panikstörung eine Panikattacke bewusst ausgelöst wird, bei der starke vegetative Symptome auftreten.